Bei seiner Delegiertenkonferenz am 13.11.21 in Hannover im Stephanstift hat der Landesfrauenrat einstimmig einen Antrag zur Geburtshilfe angenommen. HVN-Vorsitzende Veronika Bujny war digital zugeschaltet, sie ist seit 2021 auch Beisitzerin im LFRN. Der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. ist ein Dachverband und Netzwerk für über 60 verschiedene Frauenverbände und Frauengruppen. Er setzt sich für die Sichtbarkeit und Stärke von Frauen(-anliegen) in der Politik ein. Der Hebammenverband Niedersachsen e.V. ist Mitglied.
Laut dem Antrag wird der Landesfrauenverband die niedersächsische Landesregierung auffordern, für eine wohnortnahe, an den Bedürfnissen der Frauen und Familien orientierte Geburtshilfe einzutreten und weitere Schließungen geburtshilflicher Abteilungen in Niedersachsen insbesondere im ländlichen Raum zu verhindern.
Begründet wurde dieser Antrag mit der Situation der Geburtshilfe in Niedersachsen: Die wohnortnahe geburtshilfliche Versorgung wird in unserem Bundesland immer weiter eingeschränkt. Allein in diesem Jahr wurden erneut zwei Kreißsäle geschlossen. In Emden und in Friesoythe können nun keine Kinder mehr geboren werden. Alle übrig gebliebenen 64 geburtshilflichen Abteilungen haben bereits eine sehr enge Versorgungslage, oder müssen teilweise aus Überlastung weitere Aufnahmen zurückweisen.
Die sichere Versorgung rund um die Geburt ist ein grundlegendes Frauenrecht. Im SGB V ist das Recht auf freie Wahl des Geburtsortes festgelegt. Frauen und Familien in Niedersachsen brauchen die flächendeckende Versorgung rund um die Geburt. Dieses Recht muss gleichermaßen verankert werden, wie die wohnortnahe Versorgung mit Chirurgie und Innerer Medizin.
Nun wird der Landesfrauenrat sich an die niedersächsische Landesregierung wenden. Wir hoffen, dass so auf die Dringlichkeit des Anliegens im Interesse aller zukünftigen Familien aufmerksam gemacht und von der Landesregierung zeitnah behandelt wird!