Hebammen aus Niedersachsen
Hebammenverband Niedersachsen e.V.

Change.org/GeburtshilfeWohnortnah

Das Aktionsbündnis "Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen" hat die Petition am 3.5. auf Change.org gestartet. Ein Rasches Handeln ist erforderlich: Noch vor der Sommerpause soll die Neufassung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes verabschiedet werden. Das Problem: der aktuelle Entwurf ignoriert die Bedürfnisse von Schwangeren - Babys - Familien!

Die freie Wahl des Geburtsorts und der Geburtsbegleitung ist in Niedersachsen schon jetzt akut gefährdet. In den vergangenen sieben Jahren schlossen 20 Kreißsäle in Niedersachsen, obwohl Geburten der häufigste Grund sind, warum Menschen in Deutschland ein Krankenhaus aufsuchen.

Aktuelle Pläne für ein neues Krankenhausgesetz in Niedersachsen sehen die Geburtshilfe NICHT als Teil der Grundversorgung vor, die für alle Menschen von ihrem Wohnort aus in 30 Minuten erreichbar sein muss.

Wird die Geburtshilfe nicht in die Grundversorgung aufgenommen, bedeutet das unfreiwillig weite Anfahrtswege für Schwangere zur Geburt. Schon jetzt gibt es einige ländliche Regionen in Niedersachsen, in denen es länger als 45 Minuten dauern kann, einen Kreißsaal zu erreichen. Das will niemand: so lange mit Wehen im Auto sitzen, der*die Partner*in muss fahren, kann nicht helfen, es wird immer dringender – in der Hoffnung, dass der Kreißsaal sie nicht abweist! Eine gute, sichere Geburt sieht anders aus.

Geburt ist ein Thema der ganzen Gesellschaft

Gerade jetzt im Wahlkampf muss den Abgeordneten deutlich gemacht werden, dass die Bedürfnisse der Frauen und Familien nicht länger ignoriert werden können. Schon seit Jahren wurde sich nicht genug Gedanken um die Geburtshilfe gemacht. Nun muss die nächste Generation von Niedersächs*innen mit dem Hebammen- und Ärzt*innenmangel leben? Wir fordern die Landesregierung auf, hier endlich Maßnahmen zu ergreifen und sichere Geburten für ganz Niedersachsen zu ermöglichen!

Die meisten Geburten verlaufen physiologisch und bedürfen keines hochtechnischen Settings. So ist die Einstufung der geburtshilflichen klinischen Abteilungen sinnvoll und regional zu planen. Zu bedenken ist dabei, dass ein Geburtshaus ein Krankenhaus nicht ersetzen kann, da auch Geburtshäuser nur in der Nähe von Kliniken mit Geburtshilfeabteilung praktizieren dürfen.

Folgen der Kreißsaalschließungen

Schließt ein Kreißsaal in einer Region, hat das besonders zwei schwerwiegende Konsequenzen, die mit gesundheitlichen Risiken einhergehen: fehlende wohnortnahe Versorgung sowie überfüllte verbleibende Kreißsäle. Die Schwangeren müssen nun weite Wege zur Geburtshilfe in Kauf nehmen und haben keine Wahlmöglichkeit mehr. Zusätzlich kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen vorübergehenden Schließungen von Kreißsälen. Eine schwedische Studie belegt: „Eine Anfahrtszeit zwischen 31 und 60 Minuten ging mit dem doppelten Risiko einer ungeplanten Geburt auf dem Weg einher.” Gerade Frauen, die ihr zweites oder drittes Kind erwarten, werden die Klinik womöglich nicht mehr vor der Geburt erreichen. Die Familien sind auf ihrer Fahrt zum Kreißsaal in der Regel ohne fachliche Begleitung auf sich allein gestellt. Es besteht die Gefahr, dass Abweichungen vom normalen Geburtsverlauf nicht oder zu spät erkannt werden und in Notfällen zu spät reagiert werden kann. Werden Frauen zu früh im Krankenhaus aufgenommen, hat auch dies negative Folgen in Form von Interventionen, einschließlich eines Kaiserschnitts. Die Gebärende muss also genau dann eine geburtshilfliche Abteilung aufsuchen können, wenn sie es braucht.

Familien in Niedersachsen haben ein Recht auf wohnortnahe und sichere geburtshilfliche Versorgung. Daher muss die Geburtshilfe unbedingt als Teil der Grundversorgung gesetzlich verankert werden.

Das Niedersächsische Aktionsbündnis „Gesundheit rund um die Geburt“ sieht die wohnortnahe Versorgung in Gefahr und hat die Petition bei Change.org gestartet. Der aktuelle Entwurf des niedersächsischen Krankenhausgesetzes steht vor der Neufassung sieht vor, die Geburtshilfe als Fachabteilung einzustufen. Die Erreichbarkeit eines Kreißsaals würde – bei guten Verkehrsverhältnissen - auf 45 Minuten hochgesetzt. Dies ist aus der Sicht des Aktionsbündnisses nicht zumutbar. Es hat eine Petition gestartet, die sich für eine flächendeckende und wohnortnahe Geburtshilfe in der Grundversorgung einsetzt. Die zeitnah geplante Verabschiedung des neuen Krankenhausgesetzes für Niedersachsen erfordert rasches Handeln.
Bereits seit 2017 setzt sich das Aktionsbündnis für die flächendeckende Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ ein. Wohlfahrtsverbände und Elterninitiativen stehen gemeinsam mit Frauenverbänden für eine wohnortnahe Geburtshilfe ein, sowie für gute Rahmenbedingungen während der Schwangerschaft und im 1.Lebensjahr des Kindes. In Niedersachsen lässt die Umsetzung des Gesundheitsziels auf sich warten und die Frauen und Familien werden nicht entsprechend ihres Bedarfs betreut.

Jetzt: Geburtshilfe als Grundversorgung ins Krankenhausgesetz aufnehmen!

Wir alle können uns jetzt dafür stark machen und die Petition mitzeichnen. Dies ist auf Change.org möglich: Change.org/Geburtshilfewohnortnah

Außerdem kann jede*r die Petition teilen und über die Sozialen Medien verbreiten. Es gibt den Hashtag #geburtshilfewohnortnah

Das folgende Material können Sie hier herunterladen und für die Bewerbung der Petition benutzen:

 

Achtung, für die Verwendung der Bilder bitte folgendes beachten:

Bild/Autorennachweis: Bei jeglicher Art der Veröffentlichung hat die urheberrechtlich geschützte Namensnennung des Bildautoren, in diesem Fall „Foto- und Bilderwerk – Sven Seebergen“, wie folgt zu geschehen:

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im Jahr 2020 in Niedersachsen 74119 Lebendgeburten laut Regionaldatenbank Deutschland, https://www.regionalstatistik.de/genesis/online/
https://obgyn.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/aogs.14156
https://midwifethinking.com/2013/11/13/early-labour-and-mixed-messages/
https://journals.lww.com/greenjournal/Fulltext/2005/01000/Outcomes\_of\_Women\_Presenting\_in\_Active\_Versus.14.aspx
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16434043

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