Hebammen aus Niedersachsen
Hebammenverband Niedersachsen e.V.

Fetales Alkoholsyndrom

Ein Seminar des Bremer Hebammenlandesverband e.V.

Inhalt

Alle wissen: „Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist die häufigste Ursache für nicht genetisch bedingte geistige Behinderungen weit vor der Trisomie 21“. In Deutschland gehen Schätzungen von ca. 1,5 Millionen Menschen aus, die von FASD betroffen sind. Es ist damit eine der häufigsten Ursachen ALLER angeborener Erkrankungen.

Aus aufsuchenden Studien an italienischen Schulen wurde beispielsweise abgeleitet, dass ca. 4 pro 1.000 Kinder das Vollbild eines Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) und 19 pro 1.000 Kinder eine andere alkoholbedingte Spektrum-Störung (FASD außer FAS) aufweisen (May et al. 2006 u. 2010).

ABER: Im Gegensatz zu diesen Zahlen sind sowohl die Bekanntheit -auch unter vielen Fachleuten- als auch die Möglichkeiten einer früheren Diagnose und somit möglicher Präventions- und Therapiemaßnahmen selten Gegenstand von Diskussionen. Dieses Paradox wird -ebenso wie die Gründe dafür- beschrieben und diskutiert.

Die großen Schwierigkeiten einer frühen Diagnose als wichtigster Voraussetzung für frühe Therapien und vor allem Prävention werden ausführlich analysiert und auch bezüglich konkreter -realistisch möglicher- Umsetzungen mit den Teilnehmern diskutiert. Die in fast allen (westlichen) Ländern alltägliche Verbreitung der (Konsum-) Droge Alkohol lässt Präventionsmaßnahmen oft wie „ein Kampf gegen Windmühlenflügel…“ erscheinen und das sehr weite Spektrum vor allem der frühen und oft so unspezifischen Symptome bei milder Symptomatik erschweren extrem ein früheres Erkennen. Auch oft wenig interdisziplinär ausgerichtete Kooperationen verschiedener Akteure und Einrichtungen der Medizin, der Jugendhilfe und Anderer verhindern mögliche frühere, achtsame und vor allem koordinierte Interventionen. Nicht zuletzt gilt es für jeglichen therapeutischen Prozess Frauen zu unterstützen und hinderliche unproduktive Schuldzuweisungen zu vermeiden.

Hebammen als Begleiterinnen in den die frühe Bindung so prägenden Phasen der Schwangerschaft und der ersten Lebenszeit können und sollten beim Entwickeln und Umsetzen realistischer Interventionen eine wichtige Rolle spielen.

Veranstaltungsort: wird noch bekannt gegeben

Buchungsmöglichkeiten

Teilnahmeberechtigung
DHV-Mitglied 135,00€
Teilnahmeberechtigung
andere Teilnehmerinnen 180,00€