Psychische Erkrankungen gehen mit funktionellen und strukturellen Gehirnveränderungen einher. Dadurch sind bei den betroffenen Menschen Stresstoleranz, Mentalisierungsvermögen, Identitätsbildung und Beziehungsfähigkeit beeinträchtigt.
In der Fortbildung werden die aus den kognitiven und affektiven Defiziten abzuleitenden Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten d.h. auf Feinfühligkeit und Responsivität gegenüber den kindlichen Bedürfnissignalen dargestellt. Daneben werden Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung beschrieben.
Um dem komplexen Unterstützungsbedarf der Familien, den präventiven Handlungsnotwendigkeiten und dem Kinderschutz gleichermaßen gerecht werden zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen einschließlich der Erwachsenenpsychiatrie und den Bildungsinstitutionen unabdingbar. Es werden die organisatorisch-institutionellen und inhaltlich-konzeptionellen Voraussetzungen eines integrativen Ansatzes erläutert. Der einvernehmliche Kontakt mit den Eltern kann dabei nur dann über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden, wenn es gelingt, den zu erwartenden Irritationen im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle nachhaltig entgegenzuwirken. Es werden Methoden der vertrauensbildenden Beziehungsgestaltung und Therapiemotivierung sowie der videogestützten Förderung der Mutter-Kind-Interaktionen vorgestellt.
Bei Bedarf können anhand konkreter Fallbeispiele die praktischen Auswirkungen der theoretischen Erkenntnisse auf Hilfeplanung, Beziehungsgestaltung, Interventionsmethoden und multiinstitutioneller Vernetzung bei der Versorgung von Familien mit psychisch kranken Eltern diskutiert werden.
Uhrzeit: 09:00-16:00Uhr
Veranstaltungsadresse: wird noch bekannt gegeben
buchbar ab dem 01.01.2025